Offener Brief an Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke hinsichtlich seiner Äußerung im Hamburger Abendblatt vom 17.01.2015:
"Ich bin Charlie Hebdo"
Sehr geehrter Herr Weihbischof Dr. Jaschke!
Sie haben in der Öffentlichkeit ein Bekenntnis abgelegt:
"Ich bin Charlie Hebdo" ("Je suis Charlie").
Damit haben Sie sich ontologisch zu den Herausgebern und ihren Werken bekannt. Damit sind Sie mitverantwortlich auch für die Produkte und auch für das beiliegende Produkt. (Anm. d. Red.: siehe Bilder)
Meine freie Meinung:
Durch Ihr Bekenntnis sind Sie als Bischof und als Hirte von Hamburg untragbar! Zwar habe ich in der Öffentlichkeit von Ihnen bereits eine Fülle von Unerträglichkeiten - ich selbst bin Theologe - vernommen. Doch diesmal haben Sie aber durch Ihr Outing die Grenze überschritten! Zu Ihrem Bekenntnis werden Sie demnächst durch Ihre Äußerung "Ich bin Charlie Hebdo" vor Gott eine Antwort geben müssen. Mittlerweile kann man in der Presse qualifizierte Äußerungen zu o. g. Outing lesen: z. B.
1. Menschen, die sich im Namen der Freiheit als "Ich bin Charlie" bekennen, werden "Zeitgeist-Surfer in eigener Sache" genannt. (siehe kath.net: Die Heuchelei in den Medien)
2. Jugendliche christlichen und muslimischen Glaubens fühlen sich durch derartige Karikaturen in ihrem religiösen Empfinden tief verletzt.
3. Meinungsfreiheit sollte da aufhören, wo andere beleidigt werden, also auch durch Sie indirekt verletzt werden.
Die Grenze der Freiheit in Meinungsäußerungen ist die Lieblosigkeit. Im Grundgesetz, und dieses kennen Sie ja, steht: Die Würde des Menschen ist unantastbar -
... auch die Würde Ihres Chefs: Die Würde des dreifaltigen Gottes.
Werner Rothenberger
Rektor a. D., Studienseminar
Mitglied des Arbeitskreises von Katholiken
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